Celtic Glasgow Gruppenphase 2003

 

3 Tage Glasgow mit Fußball, Bier und Whisky Was für eine Gruppenauslosung mit Giovanni Elber und Olympique Lyon, RSC Anderlecht und zum ersten Mal in der Championsleague Celtic Glasgow als Gegner. Für die Auswärtsfahrer im Fanclub eine absolute Traum-Gruppe. Nachdem die ersten vier Gruppen-Spiele mit nur einem Sieg und mageren sechs Punkten nicht nach Plan verliefen, hatte dieses Spiel eigentlich schon wieder so eine Art Endspielcharakter. Nur ein Sieg oder auch aber zumindest ein Unentschieden lässt uns die Hoffnung für den weiteren Verbleib in der CL und so machten sich 20 Red Bulls auf, den FCB im berühmt berüchtigten Celtic Park in Glasgow zu unterstützen.
Am Montag, den 24.11 starteten wir gegen Mittag vom Franz Josef Strauß Flughafen München über London nach Glasgow, wo wir am späten Nachmittag bei typisch britischem Wetter gut gelaunt und hoffnungsfroh ankamen. Erst noch ein paar harte Pfund gewechselt und mit dem Taxi zum Hotel "Kings Park". Unser Taxi-Fahrer, natürlich ein eingefleischter Celtic-Fan mit Jahres-Karte, informierte uns sofort über die vielen Sehenswürdigkeiten, den Celic Park, den Ibrox Park und den Hampton Park sowie diverse gute Pubs im City Center und in der unmittelbaren Nähe des Hotel gelegene Drinkgelegenheiten. Am Hotel angekommen, die Zimmer bezogen, ein gemütliches Guiness zur Einstimmung in der Hotel-Bar und dann los die Gegend zu erkunden. Eile war geboten, denn wie allseits bekannt ist um 23.00 Uhr die letzte Runde und um 24.00 Uhr Zapfenstreich. All zu viel war ja nicht geboten, - Glasgow is hoid ned Madrid -, aber nach einiger Zeit fanden wir doch ein richtig gemütliches schottisches Pub, wie man es sich so vorstellt. In jeder Ecke ein Fernseher, wo natürlich Fußball lief, ein paar urige Tische und Stühle sowie eine ewig lange hölzerne Theke und natürlich lauter Celtic Fans. Alles nette und vor allem spendable Typen und so floß reichlich Freibier und Whisky. Nach langen Debatten und Diskussionen über Fußball und insbesondere unsere Championsleague Gruppe einigten wir uns auf ein Remis im bevorstehenden Match und auf ein Weiterkommen von FCB und Celtic und Wiedersehen im Finale auf Schalke. Noch ein paar Drinks und schon war auch schon der Aufruf für die letzte Runde. Alles ging sehr schnell und ohne großes murren innerhalb einer halben Stunde leerte sich das Pub. Bei uns absolut unvorstellbar. Ein Teil der Gruppe verlängerte den Abend noch in einer Tabledance-Bar (bei den schottischen Mädels eher als Troubledance-Bar zu betiteln), für alle anderen ging es zurück ins Hotel. Bei ein paar Bierchen an der Hotel Bar ließ man den Abend noch gemütlich ausklingen.
Nach einem absolut super lecker Frühstück (alles schmeckt gleich) hieß es dann, kurz die Sehenswürdigkeiten zu erkunden und davon gibt es ja in Glasgow nicht all zu viele. Auch das Wetter, alle halbe Stunde gewaltige Regengüsse, bestärkte uns, den kulturellen Teil unserer Reise auf ein Minimum zu beschränken. Zügig wurde die Fußgängerzone erkundet und mit einem Sightseeing Bus konnten die wichtigsten Denkmäler, Statuen und Kirchen der Stadt im schnellsten Fall innerhalb zwei Stunden angefahren werden. Neben einem Dudelsackspieler waren wir mit unseren Lederhosen eine der wenigen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Der geplante Besuch einer Whisky-Distillery fiel aus zeitliche Gründen leider ins Wasser. Den Rest des Tages verbrachten wir bereits mit der Vorbereitung auf das wichtige Spiel. Und so marschierten wir die 3 Kilometer vom Zentrum zum Stadion. Der steinerne Weg war gepflastert mit vielen Pubs, meist bis zum letzten Platz mit Celitcs gefüllt. Wir hatten genügend Zeit und kehrten bei einigen Kneipen ein. Und immer wieder nur fröhliche, friedliche Fans die gemeinsam sangen und tranken und wir immer mitten drin. Einfach geil!! Auch auf der Straße nur freundliche Menschen und unsere Vorfreunde auf das Spiel wuchs und wuchs und wir erreichten langsam das Stadion. Noch kein Einlass und so checkten wir erstmal die Gegend. Ein paar Würschtlbuden (absolut lecker), Schalverkäufer und haufenweise Leute auf der Suche nach Karten. Auch die auf Ihren Gäulen sitzend schottischen Stewarts durften nicht fehlen.
Noch kurz in den Celtic Store, wo es wirklich alles über FC Celtic, vor allem aber über Celtic Fußballgott Hendrik Larson zu kaufen gab. Im Gegensatz zu Manchester konnte man ohne Gedränge ein- und aus gehen und auch an der Kasse bildete sich kein Stau. Nur noch gut zwei Stunden bis zum Spiel. Die Anspannung und auch die Neugier auf diesen Fußballtempel wuchs immer mehr. Vor der Bayern-Kurve hatten sich schon einige Anhänger eingefunden und die ersten leichten Fan-Songs wurden angestimmt. Lasst die Bayern rein halte es schließlich vor den Eingängen, doch der Einlass dauerte ewig.
Doch dann endlich hinein in den berühmten Celtic Park und dieses Stadion Versprach die hoch gesteckten Erwartungen und gehört bestimmt mit zu den schönsten in Europa. Unsere Kurve füllte sich relativ schnell. Mit den üblichen Gesängen wurde auch die Stimmung immer besser und die spürbare Anspannung wuchs. Knapp eine halbe Stunde vor Anpfiff füllte sich auch das Stadion und die Schotten machten auf sich Aufmerksam. Pünktlich zum Einlaufen und Anpfiff dann aber wirklich tolle Szenen. Eine Sängerin gab "You never walk alone" zum besten. Auch die knapp 60.000 Zuschauer hielten Ihre Schals nach oben und grölten kräftig mit. Aus unserer Kurve gab es Rauch gemischt mit guter Anfeuerung.
Einfach eine wahnsinns Atmosphäre die wirklich für das sog. Gänsehautfeeling sorgte. Die Gesänge waren so laut, das man selbst die Championsleague-Hymne nicht mehr hören konnte. Und dann ging es los. Stimmung pur und jeder gewonnene Ball wurde gefeiert. Ein super Publikum das von der ersten bis zur letzten Minute bedingungslosen Support lieferte. In München leider unvorstellbar. Aber auch wir gaben unser Bestes und konnten uns zumindest teilweise lautstark bemerkbar machen. Zum Spiel gibt es nicht viel zu sagen. Viel Kampf und Einsatz bestimmten die 90 Minuten. Viel Spannung und ein gerechtes Unentschieden.
Ein 0:0 der besseren Art, und nach der Bekanntgabe des Ergebnisses aus Anderlecht die Erkenntnis, das es für uns in der CL weiter geht und wir mit einem Sieg beim letzten Heimspiel gegen Anderlecht in die nächste Runde einziehen können. Selbst die bei Auswärtsspielen sonst übliche und schon gewohnte Blocksperre gab es nicht. Alles verlief friedlich und auch nach dem Spiel wurde in den Pubs weiter analysiert und getrunken. Zum Abschluß des Tages ging es noch mal an die Hotel-Bar. Allerdings war der Barkeeper bereits weg und so musste kurzer Hand der Nachtportier einspringen. Sichtlich begeistert ließ er noch so ca. 50 Bierchen herunter. Nach einer Stunde wollte er absolut nichts mehr ausschenken und so ließen wir die Reise schließlich noch gemütlich bei Brotzeit und Whisky-Cola auf dem Hotel-Zimmer ausklingen. Am nächsten morgen noch mal ein lecker Frühstück und dann langsam auf zum Flughafen.
Im Duty-Free Whisky Shop gaben wir uns als absolute Experten aus. Sämtliche Sorten wurden durchprobiert und ein paar Flaschen auch als sog. Einziges schottisches Souvenir gekauft. Wieder einmal eine absolut gelungene Fanclub-Reise mit viel Gaudi und einem für uns wichtigen Ergebnis. Erstens waren wir jetzt endlich im Celtic Park und zweitens die große Chance aufs Weiterkommen, die wir uns dann ja auch nicht entgehen ließen. Weiter geht´s im Achtelfinale gegen Real Madrid. Wir kommen. "und in Madrid kemma uns scho aus".